Blog January 21st, 2022 Mehr digitale Beschaffung: Besonders der Mittelstand muss in der Krise nachrüsten
Samir Kharkan
Samir Kharkan

Berlin (BTN/Bettertrust) – Die Hoffnungen auf ein rasches Wirtschaftswachstum trotz der Corona-Krise haben sich nicht nur wegen des aktuellen Pandemiegeschehens in den letzten Monaten deutlich relativiert. Laut einer aktuellen Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zeichnen für die schwächelnde konjunkturelle Erholung im Mittelstand allen voran die globalen Lieferengpässe bei wichtigen Rohstoffen und Vorprodukten verantwortlich. Digitales Procurement auf Basis innovativer Software-Lösungen und künstlicher Intelligenz könnten indes einen nachhaltigen Lösungsweg für mehr Krisenfestigkeit des mittelständischen Einkaufsmanagements bieten

Stresstest für das globale Just-In-Time, Existenzgefahr für das Mittelstandsgewerbe

Die bis vor wenigen Jahren nur selten angefochtene Dominanz des Just-In-Time entlang globaler, vielfach verzweigter Lieferketten scheint angezählt. Dünne Supply-Netzwerke, wenige Schlüssellieferanten, starke regionale Abhängigkeiten gelten als zentrale Schwachstellen und zugleich Hauptursachen für die fehlende Resilienz bestehender Handelsstrukturen, die nicht zuletzt durch staatliche Regulationen zunehmend unter Veränderungsdruck geraten. Die Stadt Wuhan, Zentrum der Automobilzulieferer rund um den Globus, ist das wohl symptomatischste Beispiel dieser Entwicklung.

Bei einem genaueren Blick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des fragilen Status-Quo in Deutschland zeigt sich, dass besonders der Mittelstand von den folgenreichen Materialmängeln betroffen ist. Nahezu die Hälfte der hier ansässigen KMUs bekommt die Folgen der Materialknappheit aktuell zu spüren, so die KfW in einer im Oktober veröffentlichten Studie. Demnach könne etwa jeder vierte Mittelständler hierzulande seine Liefertermine nicht einhalten, rund 10% müssten Aufträge wegen des Defizits an Materialien wie Stahl, Holz, Kunststoffen ablehnen.

E-Procurement: Eine ungenutzte Digitalisierungschance

Dass Lieferengpässe und Materialmangel gerade den Mittelstand in dieser Vehemenz und nicht selten existenzbedrohend treffen, erklären zahlreiche Experten mit der in vielen Betrieben beim Einkaufsmanagement bisher nur wenig vorangetriebenen Digitalisierung. Die Realität des Beschaffungswesens ist in vielen mittelständischen Unternehmen vielfach von manuellen Einzelvorgängen geprägt, Systeme zur Ressourcenplanung unterkomplex ausgestaltet und längst nicht mehr auf dem Stand des heute technisch Möglichen, lautet ein Teil der Problemanalyse. Software-Lösungen, die künstliche Intelligenz in den Work Flow des Procurements integrieren, versprechen dagegen auch bei komplizierter werdenden Lieferbeziehungen Effizienz- und Flexibilitätsgewinne.

„Mit Transparenz über ihre Einkaufsdaten können Unternehmen sicherere Entscheidungen im Einkauf treffen und sich und sich einen nachhaltigen strategischen Vorteil sichern“, erklärt Tech-Founder und Einkaufsexperte Samir Kharkan. Das von ihm gegründete Unternehmen SCALUE gehört zu einem der führenden Anbieter für ganzheitliche Procurement-Software. Für ihn wie für viele andere Branchenbeobachter und Investoren liegt in den schnell anwendbaren software- und cloudgestützten digitalen Prozessen der entscheidende Schritt für den Mittelstand, um in Zukunft von stabilen, anpassungsfähigen und kostengünstigeren Lieferketten zu profitieren.

Einkauf 4.0.: Die Vorteile von Datenaktualität und automatisierter Analyse

Der wesentliche Grund dafür dürfte in der Fülle an Funktionen liegen, mit denen die modernsten Procurement-Programme wie etwa von Scalue große und verschiedenartige Datensätze automatisiert verarbeiten, verknüpfen und visuell nachvollziehbar darstellen. Durch die strukturierte Erfassung und tagesaktuelle Auswertung von Bedarfsanforderungen, Bestellungen, Wareneingängen, Rechnungen, Zahlungen bis hin zu Inter-Company-Geschäften könnte bei vielen Mittelständlern das Bewusstsein dafür wachsen, welche Einsparungspotenziale die bisherigen Beschaffungsprozesse, die häufig von situativen Momentanentscheidungen geprägt sind, offenbaren. Entstehende Zeit- und Kostenspielräume könnten in anderen Unternehmensbereichen eingesetzt oder für Preisvorteile gegenüber Endkunden genutzt werden.

Der systematische und schnell abrufbare Informationsgewinn über zentrale Datensätze verspricht den Einkauf im Mittelstand durch eine gestärkte Verhandlungsposition und einen einkaufsstrategischen Wissenstransfer nicht nur quantitativ, sondern vor allem auch qualitativ zu unterstützen. Auch deshalb könnten die aktuellen Lieferengpässe den Wandel zu einem digitalen Procurement im breiten Mittelstand deutlich beschleunigen.

Quelle: Produktionsleiter.today




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